Miasmatik nach Samuel Hahnemann
Das Wort Miasma kommt aus dem Griechischen und bedeutet „üble Ausdünstung“. Die Lehre der Miasmatik soll auf den griechischen Arzt Hippokrates zurückgehen. Nachdem Robert Koch im 19. Jahrhundert den Zusammenhang zwischen bakterieller Infektion und der Übertragung von Krankheiten bewiesen hatte, glaubte man nicht mehr daran, dass giftige Ausdünstungen zur Weiterverbreitung von Krankheiten führten.
Erst Christian Friedrich Samuel Hahnemann, seines Zeichens der Begründer der Homöopathie, benutzte den Begriff Miasma um eine ererbte, den Patienten dauerhaft belastende chronische Erkrankung zu erklären. Auf diese Weise beschrieb er seine Beobachtung, dass chronische, nicht ansteckende Krankheitsbilder gehäuft in der familiären Geschichte auftraten – sich scheinbar über Generationen hinweg von den Eltern auf die Kinder oder Enkelkinder übertrugen. So unterschied er „Ur-Übel“ wie die Psoriasis (Schuppenflechte), die Tuberkulose, die Gonorrhoe (Tripper), die Lues (Syphilis) und den Krebs.
Interessant für die allergische Disposition sind besonders die Schuppenflechte und die Tuberkulose. Beide zeigen in ihrer Beschreibung alle Krankheitssymptome der Atopie.
Als Atopie bezeichnet die klassische Medizin die erblich erhöhte Bereitschaft, allergisch auf harmlose Substanzen der Umgebung zu reagieren. Atopia (wieder ein griechisches Wort) bedeutet „Ortlosigkeit“ oder auch „nicht zuzuordnen“ Der Konstitutionstyp des Atopikers wird durch folgende körperliche Merkmale definiert: sehr trockene Haut mit wenig Talgdrüsen, doppelte Falte am Unterlid des Auges, dunkle Augenringe, trockene Kopfhaut bzw. Neigung zu Schuppen, seitlich ausgedünnte Augenbrauen und Hautveränderungen an Händen und Füßen. In der Familie dieses Konstitutionstyps findet sich mindestens ein allergischer Eltern- oder Großelternteil – oft sind sogar beide Eltern vorbelastet. Atopische Krankheitsbilder sind das atopische Ekzem und seine schwerste Form, die Neurodermitis, allergische Bindehautentzündung, Heuschnupfen, allergisches Asthma, allergische Darmentzündung und Nesselausschlag. Der genaue Krankheitsmechanismus ist wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Vielleicht kann aber Hahnemanns fast 200 Jahre alte medizinische Entdeckung bei der Aufklärung helfen.
Die Diagnose und Behandlung solcher miasmatischer Krankheitsbilder mit dem entsprechenden homöopatischen Mittel ist sehr erfolg versprechend jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen und somit auch nicht schulmedizinisch anerkannt.