Emotionale Schleier und belastende Emotionen
Die buddhistische Geistesschulung unterscheidet unser emotionales Erleben in belastende und hilfreiche Emotionen. Erklärtes Ziel der Gewahrseinspraxis ist es, belastende Emotionen und die damit verbundenen Verhaltensmuster zu durchschauen und aufzulösen.
Wir alle kennen Gefühle wie Angst, Trauer, Wut, Stolz, Eifersucht und Verlangen. Aus diesen nicht-hilfreichen Geisteszuständen entstehen - wenn man sie nicht im Zaum zu halten vermag - destruktive Verhaltens- und Gedankenmuster wie Boshaftigkeit, Manipulation, Abwertung, Verbitterung und Unzufriedenheit.
Ausgelöst werden belastende Emotionen durch so genannte Trigger. Trigger sind Impulse, die in Form von Sprache, Bildern, Geräuschen, Gerüchen und sensorischem Erleben daherkommen und Gedanken erzeugen, die dann zu Assoziationsketten und emotionalem Erleben werden. Manchmal gelingt es uns dann, ganz gut mit den geweckten Emotionen umzugehen und sie wieder zu beruhigen. Doch gibt es bei fast jedem Menschen auch überschießende emotionale Reaktionen, die nicht so ohne weiteres wieder befriedet werden können, die zur Belastung, ja zum Krankheitsbild werden.
Das gesunde Bedürfnis dahinter
Es ist wichtig sich bewußt zu machen, dass hinter jeder belastenden Emotion ein gesundes und unerfülltes Bedürfnis steht und gleichsam auch die Angst vor einem Mangelgefühl. Sind die emotionalen Reaktionen besonders stark und unkontrolliert, so ist davon auszugehen, dass es sich um ein kindliches Mangelgefühl handelt, welches im Erwachsenen trotz Wachstums- und Reifeprozessen erhalten geblieben ist. Dieses Mangelgefühl wird nun aber auf das Geschehen im Hier und Jetzt projiziert - es kommt zu emotionalen Überreaktionen auf Situationen im Jetzt, die mit dem ursächlichen Geschehen in der Vergangenheit zwar eigentlich nichts zu tun haben, uns aber sehr stark daran erinnern.
Die buddhistische Geistesschulung spricht unter anderem von emotionalen Schleiern, die darauf beruhen, dass wir etwas sehr stark ablehnen oder etwas sehr dringend haben möchten. Die belastenden Emotionen, die solche Schleier erzeugen, behindern uns in unserem Selbstausdruck und in der freien Gestaltung unseres Lebens. Sie verringern unsere Fähigkeit Glück zu empfinden und uns selbst und auch anderen Menschen liebevoll zu begegnen.
Die Schleier lüften
Um aus destruktiven, belastenden und behindernden emotionalen Mustern auszusteigen braucht es ein tiefes Erforschen der Ursachen, Auswirkungen und der wahren Natur. Unbedingte Voraussetzung ist es auch, die Motivation zu entwickeln aus solchen Mustern auszusteigen und die "Inneren Tyrannen" ein für alle Mal auszuhebeln.
Der Zyklus "FrauenSpiegel" beschäftigt sich mit den menschlichen emotionalen Grundthemen und ihren Ursachen. Wir blicken in das unzufriedene Gesicht, das manipulierende Gesicht, das boshafte Gesicht, das traurige Gesicht, das abwertende Gesicht, das wütende Gesicht, das diktatorische Gesicht und das ängstliche Gesicht.
In den Workshops lernen wir wirksame Techniken kennen und anwenden, die uns zu emotionaler Freiheit und Selbstbestimmung verhelfen können.